Sommer ade

Kranichzug im Herbst

Bereits am 1. September ist der meteorologische Herbstanfang, astronomisch betrachtet erst am 22. oder 23. September. Den Jahreszeitenwechsel kann man auch gut an unserem Himmel wahrnehmen!

 

Die ersten, die sich auf den Weg zu ihren Winterquartieren machen, sind die Mauersegler: Schon zu Beginn des August machen sie sich auf ihrem langen Weg bis nach Äquatorialafrika, wo sie z.B. im Kongobecken überwintern. Die Zeit bis zur Rückkehr der Vögel kann man gut nutzen und eine Nisthilfe anbringen. Denn Nistplätze werden immer weniger. Und Nistkästen wirken: Die große Mauersegler-Gruppe über Herne zum Beispiel hat ihren Platz in den vielen Nistkästen der Vivawest Wohnen GmbH in der Schloß-Strünkede-Straße gefunden.

 

Mitte September sammeln sich die Mehlschwalben, um ebenfalls nach Afrika zu fliegen. Auch sie überwintern südlich der Sahara. Sie benötigen unsere Toleranz: Bitte belasst die Nester an ihrem Ort, bitte: nicht abschlagen!

 

Übrigens: Wusstet Ihr, dass ein Schwalbenpaar rund 250.000 Insekten prop Jahr an seinen Nachwuchs verfüttert?

 

Ab Anfang Oktober bis Mitte November können wir den Kranichzug über Herne und Bochum beobachten. Der aus Norden kommende Zug verläuft über das Sauerland bis hin zum Rhein und dann weiter Richtung Süden. Die Winterquartiere liegen im südlichen Frankreich, Spanien und Portugal, manchmal auch im nördlichsten Afrika.

 

Die über 200.000 Kraniche, die in Deutschland rasten, fliegen mit bis zu 80 km/h, die durchschnittliche Reisegeschwindigkeit liegt mit etwa 50 km/h bei unserem „innerorts“-Tempo. Sie nutzen dazu eine Keil- oder V-Formation, um Energie zu sparen. Der jeweilige Leitvogel erzeugt eine sogenannte Wirbelschleppe, in der die nachfliegenden Tiere bis zu 20% Energie einsparen können. Da das Fliegen als Leitvogel sehr anstrengend ist, wechseln sich einzelnen Individuen dabei ab.

 

Viele Bochumer und Herner Fledermäuse machen sich ab Mitte Oktober auf den Weg in ihre Winterquartiere, wo sie bis Ende März im Winterschlaf verharren. Dazu fressen sie sich ein Fettpolster an und nehmen bis zu 30% an Körpergewicht zu. Das Fettpolster wird im Winter nach und nach verbraucht. Falls eine Fledermaus mi Winter geweckt wird, verbraucht sie Energie, findeet aber keine Nahrung. Deshalb sind bekannte Winterquartiere von Fledermäusen manchmal abgesperrt, um ein zu häufiges Aufwachen zu verhindern und die Tiere so zu schonen. Winterquartiere von Fledermäusen können – je nach Art - sehr nah zum Sommeraufenthalt gelegen, oder aber bis zu 2000 km entfernt sein.

 

Allen Tieren eine gute Heimkehr nach Mitteleuropa!

 

Simon Löwenberg, Stud.-Prakt. 2023

 

Fotos:
Kranichzug im Herbst Christine Neuhaus. Mauersegler jagend Oliver Schmidt, Mehlschwalbe Andreas Welzel, Großer Abendsegler wiki commosn Mnolf

Füchse in der Stadt: lieber nicht

„Ich glaube, bei uns an der Garage ist ein Fuchsbau.“ Wären solche Telefonmitteilungen vor 30 Jahren bei der Biologischen Station eingegangen, hätte die Antwort vielleicht so gelautet: „Kann es auch ein rötlicher Hund gewesen sein?“ Heute glauben die Wissenschaftler solchen Hinweisen leichter.

 

Füchse sind Kulturfolger: Seit einigen Jahrzehnten erobern sie größere Siedlungen, nun auch die Großstädte und mit ihnen das Ruhrgebiet. Die Zahl derer, die ausschließlich städtisch leben, geht im Revier wohl in die Tausende. Auch andere Arten des Waldes wie Wildschweine und Rehe nähern sich zunehmend unserem Siedlungsraum.

 

Füchse erkennen zunehmend: Die Stadt bietet einen reichhaltigen „Tisch“. Nahrungsabfälle sind oft noch unverdorben, und so titelte der Wildbiologie Andreas König bereits 2004 humorvoll: „Münchens Füchse fressen Hamburger“. Doch nicht nur Imbissreste, auch Obst und Gemüse gehören zum Speiseplan dieser Allesfresser.

 

Wildschweine und Rehe werden in der Stadt weniger geduldet: Die einen pflügen den Garten um, die anderen knabbern die Knospen und Blüten in den Blumenbeeten weg. Füchse haben es da leichter: Sie ähneln unseren Haushunden, und die Begegnung mit ihnen wird oft als angenehm empfunden.

 

Aber: Füchse gehören jedoch nicht in die unmittelbare Nähe menschlicher Siedungen: Sie können Überträger von Krankheiten sein. Die Tollwut ist hierzulande zwar weitestgehend im Griff ist, doch auch Fuchsbandwürmer können ein lebensbedrohliches Problem für Menschen werden.

 

Daher gilt:

 

⇒ Füchse und andere Wildtiere (z.B. Fledermäuse) nicht anfassen! Auch tote Tiere nicht berühren!

⇒ Speisereste, vor allem Fleisch, nicht im Kompost entsorgen

⇒ offene Komposthaufen für Küchenabfälle (Obst/ Gemüse) abdecken, auf verschließbare Systeme umsteigen

⇒ gefüllte Katzen- und Hunde-Näpfe nicht unbeaufsichtigt ins Freie stellen

⇒ Katzen und Hunde regelmäßig entwurmen

⇒ Füchse und andere Wildtiere nicht gezielt füttern oder anlocken

⇒ Abfälle nur in Müllbehälter Behälter geben, nicht achtlos wegwerfen

 

Mit diesen Regeln begrenzen wir die Zahl der Stadtfüchse und schützen uns vor Krankheiten.

 

Wir wünschen allen Füchsen ein wunderbares Leben - möglichst in ihren außerstädtischen Revieren. :-)

 

Fotos „Füchse am Haus“:
links Stefan Schmidinger (Herne), rechts Bernd Gusowski (Hohenlimburg)

im Blumenkamp
Zur Eröffnung dankte der stv. Bezirksbürgermeister David Martin Schary (Mitte rechts) allen, die zum Wohle des NSG wirken.

Neue Schautafel für den Blumenkamp

Die neue Informationstafel für das Naturschutzgebiet Blumenkamp ist aufgestellt. Beim Eröffnungstermin betonte der stv. Bezirksbürgermeister David Martin Schary die Bedeutung des NSG für Bochum und die Region und dankte Politik, Behörden und Biologischer Station für ihren Einsatz.

 

Stefan Welzel von der Biologischen Station erläuterte, worin der besondere Wert des Blumenkamps liegt: In seiner Insekten-, Amphibien- und Vogelwelt mit z.B. Gras- und Grünfröschen, Libellen, Zwergtaucher und Eisvogel. Über den QR-Code auf der Schautafel wurde der wunderschöne Gesang des Sumpfrohrsängers aufgerufen, der im NSG brütet.

 

Dieses älteste Naturschutzgebiet Bochums liegt auf der Grenze der Stadtteile Hordel und Günnigfeld. Das Feuchtgebiet ist gleichzeitig der tiefst gelegene Ort in Bochum: Über 10 Meter starke Bergsenkungen haben hier großflächige Mulden entstehen lassen, die sich mit Grund- und Niederschlagswasser füllen.

 

Die Biologische Station beobachtet regelmäßig die Entwicklung des Gebietes.

 

zur Schautafel im Gebiet

 

Der Bochumer Naurfotograf Oliver Schimdt belegt uns mit diesen wunderbaren Bildern, dass der Eisvogel nach wie vor in den Ruhrauen bei Stiepel jagt.

 

In unserern Flussauen - wie auch hier bei Stiepel - ist eine ganz besondere Lebensgemeinschaft heimisch. Da sind die Fuchsschwanzwiesen mit typischen Gräsern der Auenlandschaft, etwa dem Honiggras und Wiesenfuchsschwanz. Hinzu kommen Kriechender Hahnenfuß und Wiesenschaumkraut, Spitzwegerich und Wiesenschafgarbe.


Die nassen Bereiche und Tümpel beherbergen Molche, Libellen, Gelbrandkäfer und Rückenschwimmer. Auch Wasserfrösche und Erdkröten sind hier zu finden.


Die Auenlandschaft bietet vielen geschützten Vogelarten einen Lebensraum: Zum Beispiel Wasserrallen, Teichrohrsänger, Schwarzkehlchen, Neuntöter und Feldschwirle. Auffällig ist immer der große Graureiher. Zugvögel wie Bekassine, Steinschmätzer, Braunkehlchen, Weißstorch oder Kiebitz haben hier einen wertvollen Rastplatz auf ihrer Durchreise.

 

Dem Fotografen vielen Dank für die Bilder. Soweit Du die Fotos in besserer Auflösung z.B. für eine Veröffentlichung anfragen möchtest: Wir vermittlen gern den Kontakt zum Bildautor.


Neuer Naturpfad am Südbad

Die Naturfreunde Bochum Linden-Dahlhausen gaben den Impuls, den schönen Weg an der Faigarte am Brannenweg durch Informationstafeln zur dortigen Natur aufzuwerten. Die Bezirksvertretung und das Umwelt- und Grünflächenamt der Stadt Bochum nahmen das gern auf und baten die Biologische Station, sechs Tafeln zu verschiedenen Themen zu entwerfen:

 

* Die Schmetterlingswiese

* Die essbare Stadt

* Alter Friedhof Liebfrauen Linden

* Säugetiere in der Stadt

* Stadtvögel

* Wald in Bochum

 

Zur Eröffnung durch Bezirksbürgermeister Marc Gräf waren knapp 40 Menschen gekommen, viele davon Mitglieder der Naturfreunde. Stefan Welzel von der Biologischen Station leitete einen informativen Spaziergang entlang der einzelnen Stationen. Anschließend lud die Vorsitzende der Naturfreunde Sonja Gräf im Namen des Vereins zu einem Frühschoppen mit Grillen direkt vor Ort.

 

Dank den Naturfreunden für die Idee und für die Organisation zur Eröffnung.

Dank auch an die Bezirksvertretung sowie ans Umwelt- und Grünflächenamt.

 

Foto: An der Station "Stadtvögel - Amsel, Drossel Fink und Star"

 

Standort: Der Fußweg beginnt an der Kreuzung Keilstraße/ Brannenweg und endet Höhe "Gemeindezentrum Arche", Hilligenstr. 5, 44879 Bochum. Herzlich willkommen!

 




Turmfalken auf Melanchthon

Turmfalken auf Melanchthon

Das ging ja schnell: Turmfalken-Pärchen gesichtet

Nur wenige Monate, nachdem das Presbyterium einen Falkenkasten am Melanchthon-Turm Bochum montiert hat, beobachtet Anwohnerin Vlatka Baumhauer schon im Frühjahr 2022, dass sich dort ein Falkenpärchen niederlässt. Das wäre eine sehr rasche Kasten-Annahme. Wir sind gespannt, wie sich die Sache weiter entwickelt.

 

Presbyterium reagierte prompt

Turmfalken sind immer wieder auch in der Stadt anzutreffen. In Bochum stehen sie über Parkanlagen, Wiesen oder Auen rüttelnd in der Luft und beobachten ihre Beute am Boden („Rüttelfalke“). Das sind zumeist Wühlmäuse, aber auch kleine Vögel und größere Insekten stehen auf dem Speiseplan. Dass Turmfalken, wie stellenweise vorgetragen, "alle Singvögel und Tauben vernichten", können wir nicht bestätigen: Tauben gehören nicht zur Beute von Tumfalken. Und der Bestand seiner Nahrungsarten ist auch lokal zu keinem Zeitpunkt gefährdet. Soweit möchten wir beruhigen.

 

Als Beutegreifer, der sich auch zum Brüten in unsere Siedlungen wagt, ist der Turmfalke bekannt und beliebt. Der Name sagt es bereits: Die Art bevorzugt dabei seit Jahrhunderten Türme und andere hohe Gebäude.


Am Turm von Melanchthon in der Königsallee in Bochum Mitte brüten seit vielen Jahren regelmäßig Turmfalken. Leider in einem schmalen Spalt, aus dem wegen der Enge wiederholt Jungvögel hinausstürzten. Nachbarin Vlatka Baumhauer meldete diesen Missstand, und auch das Presbyterium kennt das Problem. Mit Vertretern der Biologischen Station wurde nach einer Lösung gesucht.



Die besteht darin, einen alternativen Nistplatz anzubieten, der das architektonische Bild nicht beeinträchtigt und dennoch funktionsfähig ist. Presbyter Florian Barth montierte umgehend - noch im Herbst 2021 - einen speziellen Falkenkasten auf der Turmebene über dem Glockengeschoss. Stefan Welzel von der Biologischen Station ist zuversichtlich, dass die Nisthilfe angenommen wird. „Der Kasten ist hoch und attraktiv gelegen, zudem komfortabler und sicherer als die alte Mauernische.“ Der Stationsmitarbeiter hofft nun, dass die Vögel das genauso sehen. Erfreulich sei auch die schnelle Umsetzung.


Wenn Turmfalken oberhalb der Glocken des Turmgeschosses gesichtet werden, freut sich die Biologische Station über eine kurze Mitteilung.


Foto: WDR Lokalzeit Ruhr erstellte eine schöne Kollage Das freut den Pott zum Thema: Presbyter Florian Barth monitert den neuen Nistkasten, daneben die jungen Turmfalken im beengten Nistspalt des Melanchthon-Turmes (Foto: Vlatka Baumhauer).

 

Wir danken auch der WAZ Bochum für die umfassende und fachlich anspruchsvolle Berichterstattung!

 

Turmfalke mit Eisdechse, BAUMHAUER

Foto Turmfalke am neuen Spezial-Nistkasten mit erbeuteter Eidechse: Vlatka Baumhauer, April 2022

 

 

Auch die Turmfalken in Herne scheinen sich für die Neugründung einer Familie entschieden zu haben. Ihr angestammter Nistplatz befindet sich in der Fensternische eines Wohnhauses in Herne Mitte.

 

Foto: Lena FILIPIAK, April 2022

 

Turmfalken in Bochum und Herne

Turmfalken Paarung Stefan SCHÜTTER

Südlich der Bochumer City, in Wiemelhausen, gelang dem Naturfotografen Stefan Schütter dieses herausragende Foto: Die Paarung von Turmfalken. So werden sich wohl bald junge Turmfalken einstellen.

 

Die Wiemelhauserin Vlatka Baumhauer beobachtet die Tiere seit Jahren aufmerksam: siehe ihre Bildbelege hier. Der Turm der Melanchthon-Kirche des Ortes ist ein beliebter Ansitz für Turmfalken, aber auch für Sperber und Wanderfalken. Die Turmfalken werden wohl auch in diesem Jahr wieder hier nisten.

 

Ähnlich erfreuliche Nachrichten erreichen uns zur Zeit auch aus andern Stadtteilen von Bochum und Herne.

 

Die Jagdreviere der Turmfalken befinden sich in einiger Entfernung im Außenbereich der Städte. Dort erbeuten sie auf Wiesen, in Parks und Auen Mäuse, kleinere Vögel, Eidechsen, Insekten und sogar Würmer. Ihre Jagdtechnik, sich rüttelnd in der Luft stehend über ihrer Beute zu orientieren, gibt ihnen ihren zweiten bekannten Namen: Rüttelfalke.

 

Bei der Förderung von Turmfalken tragen Kirchengemeinden eine besondere Verantwortung: Wenn Kirchtürme als Schutz vor Tauben verschlossen werden müssen, ist ein künstlicher Nistplatz Rettung für die Falken. Die Nisthilfen werden in der Regel gern angenommen.

 

Turmfalken Herne Turmfalken HER

 

Foto Turmfalken-Paarung in Bochum-Wiemelhausen: Stefan SCHÜTTER
Fotos unten, Turmfalken brüten an einem Wohnhaus in Herne Mitte: Lena FILIPIAK


Förderprogramm: Grüne Dächer

Begrünte Dächer: Sie sind einfach schöner aus als der Blick auf eine Dachpappe oder Kiesschüttung.

 

Weitere Vorteile:

 

* Lebensraum: hier gedeihen Pflanzen und Tiere

* Hochwasserschutz: Regenwasser fließt nur langsam ab

* Stadtklima: Kühlung im Hochsommer

* Dämmung: der Raum unter dem Dach profitiert

* Kostenersparnis: Verzicht auf Klimaanalge, weniger Heizkosten

 

Zusätzlich zum Förderprogramm des Landes NRW unterstützt die Stadt Herne die Begrünung auch kleiner Dachflächen (z.B. Garagen) finanziell.

 

Wir wünschen diesem sinnvollen Impuls den besten Erfolg!

 

Informationen und Föderprogramm der Stadt Herne mit vielen Details zum Gründach.

 

Foto begrüntes Garagendach: leclaire59

Kormorane: exzellente Fischer

Kormoran
Kormoran trocknet das Gefieder. Foto: Oliver SCHMIDT, Bochum

Kormorane sind exzellente Fischjäger. Oder, wie es der Bochumer Naturfotograf Oliver Schmidt treffend bezeichnet, "Meister ihres Fachs". Allerdings, so Schmidt weiter, "kann man es auch einmal übertreiben". Er bezieht sich dabei auf einen Kormoran am Ümminger See, der einen zu großen Karpfen ergriff und ihn zu schlucken versuchte. Das Vorhaben misslang verständlicherweise, der Fisch entkam schließlich. Eine interessante Fotostudie dazu gelang Schmidt dabei aber allemal.

 

Dass Kormorane eine Konkurrenz für Angler sind, ist immer wieder ein Gesprächsthema. In der Forellen- oder Karpfenzucht kann die Art tatsächlich wirtschaftlichen Schaden anrichten. Im natürlichen Gefüge eines gesunden Ökosystems hingegen bleibt die Kormoran-Population so groß bzw. klein, wie es die Fischpopulation selbst hergibt. In beengten, verbauten Flüssen und Seen hingegen können Kormorane ihre Beute oft leichter ergreifen.

 

Naturnahe Still- und Fließgewässer mit umfangreichen Laich- und Rückzugsräumen für Fische dienen also den Fischen selbst wie auch allen Tieren, die von ihnen leben. Und uns Menschen ...

 

Artportrait des Landesamtes für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz NRW (LANUV)

Artportrait des Umwelt- und Grünflächenamtes und der Biologischen Station auf der QR-gestützten Exkursion um den Ümminger See.

 

Die folgende Sequenz wurde im September 2021 von Oliver Schmidt am Ümminger See (Bochum) beobachtet und fotografiert:

 



Exkursionsbericht "Familien-Rallye Tippelsberg"

Hier ein wirklich schöner Teilnehmer-Bericht über eine Familienexkursion am Bochumer Tippelsberg. Mit wunderbaren Fotos. Gratulation - und vielen  Dank!

 

zum Bericht im Blog Ulrich Klös


Feuersalamander-Epidemie

Feuersalamander
Foto Feuersalamander: Norbert Kilimann

Die Pilzerkrankung Batrachochytrium salamandrivorans (Bsal, "Salamanderpest"), bedroht nun auch die heimische Population des Feuersalamanders. Die Art lebt recht verborgen und wird daher relativ selten gesichtet. Wenn sie uns begegenet, ist sie an der auffällig schwarz-gelben Musterung zu erkennen.

 

Feuersalamander leben in Laubwäldern mit Zugriff auf nahe gelegene Laichgewässer. Ein typischer Lebensraum ist etwa der Langeloh, ein NSG im Städtedreieck Bochum/ Herne/ Castrop-Rauxel. Aber auch naturnah gestaltete Parks und Friedhöfe bieten geeignete Habitate.

 

Die Erkrankung Bsal verläuft für Salamander immer tötlich. Wir befürchten, dass die Population in der Region zusammen bricht. Eine Gefahr für Menschen besteht jedoch nicht.

 

Das können wir tun:

 

Betreten Sie mögliche Laichgewässer wie Bachläufe und Stillgewässer bitte nicht: Sie könnten den Pilz mit dem Schuhwerk dort hineintragen. Für wissenschalftliche Untersuchungen wird die Kleidung zuvor stets aufwändig desinfiziert.

 

Sollten sie einen toten Feuersalamander auffinden, berühren sie ihn bitte nicht. Soweit es Ihnen möglich ist, erstellen Sie ein Foto und teilen Ihren Fund der zentralen Meldestelle bei der Universität Braunschweig mit:

 

Meldung per e-mail Uni Braunschweig

 

Weitere Informationen:

 

* Bezirksregierung Arnsberg

* Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz LANUV NRW

 


NRW-Stiftung fördert erneut und massiv

Die Nordrhein-Westfalen-Stiftung stellt der Biologischen Station für das Projekt „Wildnis für Kinder“ bis zu 255.000 Euro zur Verfügung. Das beschloss jetzt der Vorstand der NRW-Stiftung unter Vorsitz des ehemaligen Landtagspräsidenten Eckhard Uhlenberg. Der frühere Staatskanzleichef und Minister a.D. Franz-Josef Lersch-Mense überbrachte der Biologischen Station nun persönlich die schriftliche Förderzusage im Namen des Stiftungsvorstandes.

 

Seit 2010 betreibt die Biologische Station das Projekt "Wildnis für Kinder" in Herne und Bochum: Städtische Grünflächen im Umfeld von Wohnquartieren werden als Naturerfahrungsräume gesichert und sollen als Rückzugsorte für das selbstbestimmte Spiel dienen. Im Juli 2012 wurde mit Hilfe der NRW-Stiftung der erste offizielle Naturerlebnisraum in NRW in Herne-Mitte eröffnet, seitdem entstanden sechs weitere Wildnis-für-Kinder-Flächen in verschiedenen Bochumer und Herner Stadtteilen.

 

Nachdem beide Pilotprojekte zwischenzeitlich erfolgreich auf den Weg gebracht werden konnten, will die Biologische Station ihre Erfahrungen nun auch anderen Städten und Initiativen nahebringen: mit Aktionen für Kinder, Informationsveranstaltungen für Eltern, Schulen und Kinder- und Jugendeinrichtungen, einer neu aufgelegten Beratungsmappe „Wildnis für Kinder“ und weiteren Beratungsangeboten. Vor allem sind Impulsveranstaltungen für Kinder auf den Wildnis-Flächen geplant. Zudem werden ehrenamtliche Patenschaften mit Anwohnern und Vereinen aus dem Umfeld der „Wildnisgebiete“ angestrebt.

 

Mit dem Zuschuss der NRW-Stiftung kann die Biologische Station nun einen großen Teil dieser anstehenden Maßnahmen angehen.

 

Unsere Fotogalerie (s.u.) zeigt die Übergabe der Förderzusage an Stations-Geschäftsführer Jürgen Heuser und Rolf Reinholz, den Vertreter der Mitgliederversammlung des Trägervereins der Biologischen Station. Auch ein Erkundungsgang über eine "Wildnis" wurde unternommen, - und: Er hat Spaß gemacht!

 

 

So schön wars beim Übergabe-Termin:


Fassaden-Spechte

Specht baut Höhle an Fassade
Buntspecht an Fassadendämmung: Nicoley Eckmann

Buntspechte erstellen ihre Nisthöhlen bekanntlich selbst: Dazu meißeln sie Hohlräume in geschwächte bzw. abgestorbene Baumteile, also in weiches Material. Verlassene Spechthöhlen dienen später anderen Vorgelarten wie Meisen und Kleibern als Nistplatz. Als letzte Bewohner beziehen darin dann manchmal Fledermäuse Quartier.

 

Dass nicht nur Holz, sondern auch modere Baustoffe wie Wärmeverbundfassaden als Spechthöhlen-Standort ausgewählt werden können, erlebt nun Nicoley Eckmann von der Mikroskopischen Arbeitsgemeinschaft, an dessen Wanne-Eickeler Wohnung ein Buntspecht Quartier bezogen hat.

 

Was den Specht zunächst glücklich zu machen scheint, ist für die Eigentümer des Hauses leider ein profaner Bauschaden. Wie Spechte im Vorfeld von Fassaden abgewehrt werden können, ist nach wie vor unglöstes Thema bei Architeten und Vogelkundlern. Für Ideen und Anregungen ist die Biologische Station dankbar. Kontakt