Station 6 Hohlweg
Der vor uns liegende Abschnitt der Straße ist ein Hohlweg. Charakteristisch sind die Steilwände, von denen er eingerahmt ist. Man kennt andernorts Situationen, wo diese mehrere Meter tief sind: Etwa im Kaiserstuhl und am Tuniberg in Süddeutschland.
Hohlwege entstanden infolge jahrhundertelanger Nutzung durch schwere Pferde- und Ochsenkarren, die den Einschnitt im Laufe der Zeit formten. Erosion verstärkte den Prozess.
Hohlwege können auf verschiedenem Untergrund entstehen. In diesem Gebiet handelt es sich um einen Lösshohlweg. Löss wurde in der Eiszeit mit dem Wind hierher transportiert und abgelagert. Seine kleinen, eckigen Schluffpartikel geben ihm eine erstaunliche mechanische Stabilität: So stehen auch steilste Wände oft viele Jahrhunderte.
Interessant sind Hohlwege aber nicht allein als historisches Relikt, sondern auch als Lebensraum. Zum Beispiel dort, wo sich freie Stellen bilden und der Boden so direkt besonnt ist: Hier bohren seltene Solitärbienen und Grabwespen Brutröhren in den Lösslehm. Die abgelegten Eier werden von der Sonnenwärme „ausgebrütet“.