Station 13 Neophyten
Neophyten sind Pflanzenarten, die ursprünglich nicht bei uns heimisch waren. Erst der Mensch brachte sie in den vergangenen Jahrhunderten aus fernen Ländern zu uns nach Mitteleuropa, wo sie sich verbreiteten. Auch hier am Tippelsberg begegnen wir Neophyten.
An dieser Weggabelung hat sich z.B. der Japanische Staudenknöterich angesiedelt. Ein zweiter auffälliger Neophyt ist hier die Riesen-Goldrute: Sie prägt mit ihren gelben Blüten das sommerliche Vegetationsbild der Freiflächen. Wie der Japanische Staudenknöterich kam sie ursprünglich als Garten- und Bienenpflanze nach Europa. Gemein ist beiden Arten, dass sie unterirdisch horizontale Sprosse ausbilden, die Rhizome, aus denen in regelmäßigen Abständen neue Pflanzen empor wachsen. Das macht sie enorm konkurrenzfähig, zumal bereits kleinste Rhizomstücke, die beispielsweise bei Erdarbeiten anfallen, ausreichen, um andernorts neue Bestände zu begründen.
Beim Staudenknöterich kommt verschärfend hinzu, dass er in Deutschland kaum Fressfeinde hat. Betrachte einmal seine großen Blätter: Sie sind nahezu unversehrt.
Auf Bergehalden und Industriebrachen gehören heute über die Hälfte aller Arten zu den Neophyten. Kein Wunder: Auf den wasser- und nährstoffarmen Böden haben exotische Spezialisten beste Chancen, sich durchzusetzen. Arten wie Goldrute und Staudenknöterich gehören mittlerweile zum Inventar unserer Flora.