11 Pioniere

Am Rand des Haldenplateaus der Thyssenhalde heben wir noch einmal etwas Fernblick. Von der Aussichtsplattform der Bergehalde verwöhnt (die wir jetzt genau vor uns sehen), achten wir vielleicht nicht mehr besonders darauf. Jedem ins Auge fallen wird aber ein auffallendes, großes Gebäude direkt am Haldenfuß. Es ist der Neubau der Forensischen Klinik in Herne, der damals erhebliche politische Wellen geschlagen hat.

In der Vegetation ist hier die Entwicklung weiter vorangeschritten als in den Abschnitten der Thyssenhalde, die wir vorher durchquert haben. Die Robinie bildet hier schon Baumgruppen und kleine Gehölze. Dazwischen ist ein wiesenartiger Grundbestand, truppweise durchsetzt von Goldruten und hier und da durchsponnen von den ersten Trieben der Armenischen Brombeere. Diese Art ist wegen der wohlschmeckenden Früchte als Gartenpflanze zu uns geholt werden. Sie fühlt sich hier äußerst wohl und gehört zu den erfolgreichsten Neubürgern in der Pflanzenwelt. Da sie höher wächst als die heimischen Brombeerarten, neigt sie dazu, undurchdringliche Dickichte zu bilden. Auffallend ist auch eine Grasart. Das Land-Reitgras, auch Landschilf genannt, bildet hohe, steife Halme mit einer breiten, fedrigen Rispe. Im Sommer setzt diese Tausende Früchte frei, die durch einen Haarkranz fliegen können, und erobert so neue Standorte. Die älteren Staudenfluren bieten ein reizvolles Landschaftsbild. Sie sind allerdings wesentlich ärmer an Pflanzenarten als die jungen Staudenfluren oder die niedrigen Bestände an den Hängen der Bergehalde.

 

Am Hangfuß trifft der Weg zurück auf den Ringweg, dem wir nach rechts folgen. Nach einem kleinen Stück, an einem weiteren kleinen Teich vorbei, erreichen wir links den Zugang, auf dem wir die Thyssenhalde erreicht hatten und haben die Runde geschlossen. Der Rückweg führt uns auf derselben Strecke wie der Hinweg, am Förderturm vorbei, zurück zur Thiesstraße.

 

Fotos v.l.n.r.: Robinie, Armenische Brombeere, Land-Reitgras. (Wiki Commons)