1 Biodiversität
Wenn wir von Biodiversität sprechen, meinen wir mit Blick auf die Stadtökologie vor allem die Vielfalt von Biotopen und Arten. Vergleichen wir dabei einmal Stadt und Land, so müssen sich unsere Siedlungsräume nicht unbedingt verstecken: Die Artenvielfalt in einer Stadt kann durchaus höher liegen als im ländlichen Bereich mit seinen oftmals monotonen großen Feldern. Eine Stadt mit einer Vielheit an naturnah gestalteten Parks, Grünflächen und einer Menge von blütenreichen privaten Gärten kann eine erstaunlich hohe Biodiversität aufweisen. Das Institut für Ökologie und Evolution der Universität Bern belegt: In einer eher grünen Stadt liegt die Artenzahl um ein Viertel höher als in einer "grauen".
Wir haben es also in der Hand, haben Verantwortung. Das Bemühen um eine naturnahe Stadt lohnt sich wirklich.
Dieses kleine Gehölz an der Görresstraße, mit kleinen Freiflächen und einer Lichtung darin, ist also von Bedeutung. Vielen Insekten finden Nahrung darin und sind selbst wieder Grundlage für weitere Lebenwesen wie Spinnen, Vögel, Fledermäuse und viele andere.
Nisthilfen
An dieser Stelle seht Ihr Nistkästen, die von einer lokalen Jugendgruppe selbst angefertig und aufgehängt wurden. Vielen Dank, liebe Falken, eine tolle Idee! Zwar hängen einige der Kästen etwas sehr dicht beieinander, so dass nicht alle gleichzeitig belegt sein können. Aber so haben die Vögel mit Sicherheit eine große Auswahl. Und eines kommt auf jeden Fall rüber: Unsere Stadt, ihre Gärten und Wälder, brauchen auch künstliche Nisthilfen. Eine Anregung für uns alle.
noch mehr Wald: Stadtwald und Klima
Mit Blick auf die heutige Erderwärmung gilt Wald als bedeutender Speicher von Kohlendioxid (CO2) und Spender von Sauerstoff (O2). Er ist die „Lunge der Welt“. Wald und Waldboden speichern mehr CO2 , als sich insgesamt in der Atmosphäre befindet.
Aber auch die Stadtökologie weiß um die Bedeutung dieser Biotope: So befeuchten und kühlen die Blätter durch Verdunstung ihr Umfeld. Wer je in einem Haus mit Innenhof gewohnt hat, weiß die Wohltat eines Baumes darin zu schätzen.
Vor allem im Sommer kommt die Wirkung des Waldes zum Tragen: Die warme, belastete Luft der Stadt steigt auf, kühlere aus den Waldflächen strömt nach und erfrischt die Siedlung. Diese Flurwinde entstehen vor allem nachts bei großen Temperatur-Unterschieden.
Für die moderne Stadtplanung bedeutet dies: Siedlungsnahe Waldflächen zu schützen und Schneisen in Richtung Stadtzentrum frei zu halten, damit saubere Waldluft einströmen kann.
Schema Flurwind: GEO-NET Umweltconsulting GmbH, Hannover
Quizfrage
Spechte bauen ihre Höhlen in geschwächtes, morsches Holz. Daher ist auch stehendes Totholz von großer Bedeutung für einen gesunden Wald. Nur: Wer ist an dem Bauwerk beteiligt? Allein das Männchen, allein das Weibchen, - oder etwa beide?