8 Landwirtschaft

Schon vor 6500 Jahren war die Region Schwerpunkt einer neuen Errungenschaft: der Landwirtschaft. Mit ihr wurden die Menschen der Jungsteinzeit auch hier sesshaft. Die fruchtbaren Lössböden der Westenhellweger Börde waren den Menschen damals aufgefallen und wurden von ihnen genutzt.

 

Die Vielzahl uralter Bauernschaften zeugt von landwirtschaftlichem Reichtum. Holthuson (Herne-Holthausen) ist schon seit über 1.000 Jahren beurkundet. Und die alte Preussische Uraufnahme belegt: Die Region war noch um 1850 nahezu vollständig ackerbaulich genutzt. Waldflächen waren kaum vorhanden, an Industrie und Bergbau dachte noch niemand.

 

Der Langeloh befindet sich in der obigen Karte im rechten Bildausschnitt zwischen den Siedlungen Holthausen, Oestrich, Bövinghausen und Ober Castrop. Auch er ist weitgehend entwaldet.

 

Die offene Feldflur stellt im Gegensatz zu den Wäldern des Langeloh einen grundlegend anderen Lebensraum für Tiere und Wildpflanzen dar. Seltene Arten wie Feldlerche, Rebhuhn, Turmfalke, Schleiereule und Feldhase gehören seit Menschengedenken zur Lebensgemeinschaft der Äcker und Hoflagen.

 

Die moderne Landwirtschaft jedoch läßt gerade diesen Arten jedoch keinen Raum mehr. Viele von ihnen gelten als bedroht, sind daher gesetzlich besonders geschützt. Der Vertragsnaturschutz des Landes Nordrhein-Westfalen will dem positiv entgegen wirken: zum Beispiel mit der Förderung von Ackerrand-Blühstreifen, dem Kiebitz-Förderprogramm oder dem Projekt Acker-Lebensgemeinschaften. Einige Grünlandflächen des Langeloh werden heute von einer Wanderschäferei genutzt: Durch die Beweidung wird eine Steigerung der Artenvielfalt bewirkt.

 

Mehr zur Steinzeit gibt es übrigens im LWL Westfl. Museum für Archäologie mit Sitz in Herne, also ganz in der Nähe.
Ein Besuch lohnt sich, wirklich!

 

Quizfrage

 

Auf wieviel Prozent der Fläche Deutschlands wird Ackerbau betrieben?

 

Auflösung

 
Karte oben: Königl. Preussische Uraufnahme Langeloh 1842. Geobasisdaten: Land NRW, Bonn 2009